André Jung

Dieser Artikel behandelt den luxemburgischen Schauspieler; zu dem elsässischen Bibliothekar und Historiker siehe Andreas Jung (Kirchenhistoriker).
André Jung bei der Verleihung des Nestroy-Theaterpreises 2009

André Jung (* 13. Dezember 1953 in Luxemburg) ist ein luxemburgischer Schauspieler mit schweizerisch-deutscher Karriere.

Leben

Von 1973 bis 1976 besuchte Jung die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart[1]. Danach war er an verschiedenen Bühnen engagiert, insbesondere am Theater Basel (1988–1993), am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (1993–2000) und am Schauspielhaus Zürich (2000–2004). Von 2004 bis 2015 spielte er im Ensemble der Münchner Kammerspiele.

Neben seiner Theaterarbeit verkörpert Jung auch regelmäßig Fernseh- und Filmrollen. Er wirkte auch in über 50 Hörspielen mit, zuletzt in Perec/grinations des Saarländischen Rundfunks (SR). Darüber hinaus spricht er den Hauptkommissar Michel Paquet in den vom SR produzierten Folgen des ARD Radio Tatorts.[2]

In der Literaturverfilmung Das Tagebuch der Anne Frank, die im Frühjahr 2015 gedreht wurde und am 3. März 2016 in die Kinos kam, spielt Jung Hermann van Pels, der im Film wie im Tagebuch Hans van Daan genannt wird.

Jung wurde 1981 und 2002 von Theater heute zum Schauspieler des Jahres gewählt, 2000 erhielt er den Rita-Tanck-Glaser-Schauspielpreis der Hamburgischen Kulturstiftung. Den österreichischen Nestroy-Theaterpreis 2009 erhielt er für die Verkörperung von Samuel Becketts Krapp in Das letzte Band bei den Salzburger Festspielen. 2018 erhielt er den Gertrud-Eysoldt-Ring für seine Rolle als Erzähler in Georg Büchners Lenz am Schauspielhaus Zürich/Schiffbau.[3]

Jung hat 2 Kinder und lebt heute in München und Luxemburg, wo er das Haus seiner Großmutter aus dem Jahr 1702 bewohnt, in dessen Nachbarhaus er aufwuchs.

Filmografie (Auswahl)

Hörbuch

  • 2010: Daniil Charms: Wie schrecklich schwinden unsere Kräfte, aus dem Russischen von Peter Urban, gesprochen von Ueli Jäggi, Felix von Manteuffel, Peter Urban, André Jung, Fritz Zaugg. Christoph Merian Verlag, Basel, ISBN 978-3-85616-443-0.

Hörspiele

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. André Jung bei filmportal.de , abgerufen am 6. Januar 2022
  2. Michel Paquet alias André Jung (Memento vom 26. Januar 2010 im Internet Archive) auf radiotatort.ard.de; abgerufen 6. Januar 2022.
  3. André Jung bekommt Eysoldt-Ring 2018 auf wort.lu am 21. Dezember 2018, abgerufen am 6. Januar 2022
Normdaten (Person): GND: 123228018 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2007114201 | VIAF: 161551542 | Wikipedia-Personensuche
Nestroypreisträger (Bester Schauspieler)

2000: Gert Voss | 2001: Sven-Eric Bechtolf | 2002: Sven-Eric Bechtolf | 2003: Markus Hering | 2004: Toni Slama | 2005: Michael Maertens & Nicholas Ofczarek | 2006: Nicholas Ofczarek | 2007: Bernhard Schir | 2008: Markus Hering | 2009: André Jung | 2010: Martin Wuttke | 2011: Max Mayer | 2012: Joachim Meyerhoff | 2013: Gregor Bloéb | 2014: August Diehl | 2015: Martin Wuttke | 2016: Rainer Galke | 2017: Joachim Meyerhoff | 2018: Peter Simonischek | 2019: Steven Scharf | 2020: Franz Pätzold | 2021: Michael Maertens | 2022: Samouil Stoyanov | 2023: Michael Maertens

Personendaten
NAME Jung, André
KURZBESCHREIBUNG luxemburgischer Schauspieler
GEBURTSDATUM 13. Dezember 1953
GEBURTSORT Luxemburg