Stephan Otto

Dieser Artikel befasst sich mit dem Philosophen Stephan Otto. Zum Künstler siehe Stephan Klenner-Otto.

Stephan Otto (* 22. Dezember 1931 in Berlin; † 3. Juni 2010) war ein deutscher Philosoph und Philosophiehistoriker. Er war der Leiter des Instituts für Philosophie und Geistesgeschichte des Humanismus an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Akademische Laufbahn und Wirken

Otto begann seine akademische Laufbahn als Theologe. In Rom wurde er 1955 zum Priester geweiht.[1] Mit einer Arbeit zum Naturbegriff Tertullians promovierte er 1959 in München bei Michael Schmaus. In München habilitierte er sich auch 1962 im Fach Dogmatik[2], seine Habilitationsschrift hatte den Bildbegriff und seine Funktion in der Theologie des 12. Jahrhunderts zum Thema. Er wurde außerordentlicher Professor an der Philosophisch-theologischen Hochschule in Bamberg, schied jedoch bereits 1964 aus dem Hochschuldienst aus.

Nach seiner Umhabilitation 1966 für das Fach Philosophie und Geistesgeschichte lehrte er ab 1970 an der Universität in München, zunächst als außerplanmäßiger Professor, nach Ernesto Grassis Emeritierung 1973 als Lehrstuhlinhaber und Leiter des dortigen Instituts für Geistesgeschichte des Humanismus. Auch nach seiner Emeritierung 1997 war Otto weiter forschend tätig.

Otto war Herausgeber einer Philosophiegeschichte der Renaissance und der frühen Neuzeit (Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung. Bd. 3., Renaissance und frühe Neuzeit, Reclam, Stuttgart 1984, ISBN 3-15-009913-7). Studien und Texte zur Philosophie der Renaissance aus dem Münchener Institut erschienen in der Reihe „Die Geistesgeschichte und ihre Methoden“ im Fink-Verlag. 2007 erschien sein letztes Buch: „Die Wiederholung und die Bilder - Zur Philosophie des Erinnerungsbewusstseins“ im Meiner Verlag.[3]

Literatur

  • Kürschners Deutscher Gelehrtenkalender, 16. Ausgabe 1992, de Gruyter, Berlin 1991, ISBN 3110117541
  • Tamara Albertini (Hrsg.): Verum et factum: Beiträge zur Geistesgeschichte und Philosophie der Renaissance zum 60. Geburtstag von Stephan Otto. Lang, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-631-45130-X (mit einem Verzeichnis der Schriften von Stephan Otto)
  • Giuseppe Cacciatore: In ricordo di Stephan Otto, in: Bollettino del Centro di Studi Vichiani, XL, 2010/2, 7–12, ISSN 0392-7334
  • Thomas Meyer: Vernunft in Geschichte verstrickt. Die Furie des Verschwindens begreifen: Zum Tod des Münchner Philosophen Stephan Otto. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 133, 14. Juni 2010, S. 12. @1@2Vorlage:Toter Link/www.sueddeutsche.deArtikel im Web (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Originals vom 4. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-muenchen.de
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-muenchen.de
  3. Die Wiederholung und die Bilder. Abgerufen am 15. November 2023. 
Normdaten (Person): GND: 119139928 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n83136924 | VIAF: 19693238 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Otto, Stephan
KURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 22. Dezember 1931
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 3. Juni 2010