Sophie von Waldburg-Syrgenstein

Sophie Gräfin von Waldburg-Syrgenstein, auch von Waldburg-Zeil und Trauchburg, geb. Gräfin von Waldburg-Zeil-Wurzach (* 4. Juni 1857 auf Schloss Reichenburg in der Untersteiermark, heute Grad Rajhenburg, Brestanica bei Krško, Slowenien; † 6. Januar 1924 in Neutrauchburg, heute zu Isny im Allgäu) war eine deutsche Lyrikerin.

Leben

Sie wurde als Tochter des Fürsten Eberhard II. von Waldburg zu Zeil und Wurzach (1828–1903) geboren (diese Linie des Hauses Waldburg erlosch mit dem Tod des Vaters 1903). Am 16. November 1882 heiratete sie ihren 16 Jahre älteren Vetter, den Forschungsreisenden Karl Graf von Waldburg-Zeil und Trauchburg. Ab 1885 nannte dieser sich mit Genehmigung des Königs von Bayern Graf von Waldburg-Syrgenstein nach Schloss Syrgenstein im Allgäu (heute Gemeindegebiet Heimenkirch), dem Wohnsitz des Ehepaars. Die Ehe blieb kinderlos und endete 1890 durch den Tod des Ehemanns.

1891 heiratete die Witwe den k. und k. diplomatischen Agenten und Generalkonsul in Ägypten Karl von Heidler–Egeregg (* 1848; † 1917)[1], der im Dezember 1891 in den Freiherrenstand erhoben wurde. 1897 gestattete man ihm die Namensvereinigung mit Syrgenstein, worauf er sich Heidler von Egeregg und Syrgenstein nannte. Auch diese Ehe Sophies blieb kinderlos.

Werk

Unter dem Namen S. Waldburg veröffentlichte sie mehrere Gedichtbände. Ihre Themen sind weitgefächert und reichen von erbaulicher Idyllik bis zu patriotisch-nationalistischen Kampfgesängen. Ihr wohl bekanntestes Gedicht „Wir sind bereit“, das sie 1888 als Reaktion auf eine Bismarck-Rede zur Wehrvorlage schrieb, wurde als „Volkslied für Massenchor“ (1889) von Norbert Hoft vertont.

Veröffentlichungen

  • Die heilige Ottilie, o. O. o. J.
  • Daheim und Unterwegs. Gedichte, Bosheuyer, Cannstatt 1888
  • Erschautes und Erdachtes. Gedichte von S. Waldburg, Pierson, Dresden 1904 (Digitalisat; das Gedicht „Wir sind bereit“ auf S. 49)
  • Letzte Gedichte, Kösel & Pustet, München 1930 – postum veröffentlicht

Literatur

  • Anton König: Der Oberamtsbezirk Wangen als Dichterland. In: Argenbote, 27. Oktober 1927
  • Waldburg-Syrgenstein, Gräfin Sophie. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 404 (literature.at).
  • Waldburg, S.. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 404 (literature.at).

Weblinks

  • Literatur von und über Sophie von Waldburg-Syrgenstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Geschichte der Krieger- und Reservistenkameradschaft Eglofs (Memento vom 8. Oktober 2007 im Internet Archive) (Bild mit Sophie v. Waldburg-Syrgenstein, der Schirmherrin des Vereins)
  • Genealogie Haus Waldburg im Gotha

Einzelnachweise

  1. laut Liste der österreichischen Botschafter in Serbien bekleidete er 1900–1903 diese Funktion
Normdaten (Person): GND: 117117579 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 74621158 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Waldburg-Syrgenstein, Sophie von
ALTERNATIVNAMEN Waldburg-Syrgenstein, Sophie Gräfin von; Waldburg, S. (Pseudonym); Waldburg-Zeil und Trauchburg, Sophie von; Waldburg-Zeil-Wurzach, Sophie von (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Lyrikerin
GEBURTSDATUM 4. Juni 1857
GEBURTSORT Brestanica, Schloss Reichenburg, Untersteiermark
STERBEDATUM 6. Januar 1924
STERBEORT Neutrauchburg