Semantische Relation

Semantische Relation (auch: Sinnrelation, Bedeutungsrelation, Bedeutungsbeziehung) ist ein Oberbegriff für Beziehungen, die zwischen Bedeutungen von sprachlichen Ausdrücken (Wörtern, Sätzen) bestehen.

Teilweise wird der Ausdruck semantische Relation nur für die Beziehungen der Bedeutungen von Wörtern,[1] teilweise nur für die Bedeutungsbeziehungen natürlichsprachiger Ausdrücke verwendet[2] (siehe aber auch Semantisches Netz).

Man kann die semantischen Relationen in syntagmatische Verträglichkeitsbeziehungen und in paradigmatische Austauschklassen einteilen.[3]

Zu den syntagmatischen Verträglichkeitsbeziehungen zählen:[3]

  • Kompatibilität
  • Selektionsbeschränkungen
  • Wesenhafte Bedeutungsbeziehungen

Zu den paradigmatischen Austauschklassen:[3]

Genannt werden im Bereich der lexikalischen semantischen Relation zusätzlich:[4]

  • Referenzidentität: der Fall identischer Referenz bei unterschiedlicher Bedeutung (klassisches Beispiel von Frege: die Ausdrücke Morgenstern und Abendstern bedeuten Verschiedenes, bezeichnen aber Identisches: die Venus).[5]
  • Ambiguität
  • Unschärfe (Sprache); Polysemie
  • Kontradiktion (Gegensatz)

Siehe auch

  • lexikalische Semantik
  • lexikalische Dekomposition

Literatur

  • Volker Harm: Einführung in die Lexikologie. WBG, Darmstadt 2015 (Einführung Germanistik), ISBN 978-3-534-26384-4, S. 65–84.
  • Monika Schwarz-Friesel, Jeanette Chur: Semantik (= Narr Studienbücher). 5. Auflage. G. Narr, Tübingen 2007, S. 53–60. 

Einzelnachweise

  1. Schwarz/Chur: Semantik. 5. Auflage. 2007, ISBN 978-3-8233-6296-8, S. 53.
  2. Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0 (Semantische Relation).
  3. a b c So Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0 (Semantische Relation).
  4. Schwarz/Chur: Semantik. 5. Auflage. 2007, ISBN 978-3-8233-6296-8, S. 53 ff.
  5. Vgl. Monika Schwarz, Jeanette Chur: Semantik. 5. Auflage. G. Narr, Tübingen 2007, S. 55–56. - Richtigerweise dürfte dies ein Fall (nur) extensionaler Synonymie sein, vgl. Synonymie