Sean Eadie

Sean Eadie
Sean Eadie als Weltmeister im Sprint 2002
Sean Eadie als Weltmeister
im Sprint 2002
Zur Person
Vollständiger Name Sean Patrick Eadie
Geburtsdatum 15. April 1969
Nation Australien Australien
Disziplin Bahn
Karriereende 2004
Wichtigste Erfolge

UCI-Bahn-Weltmeisterschaften

2002 Regenbogentrikot – Sprint
Letzte Aktualisierung: 19. August 2017

Sean Patrick Eadie (* 15. April 1969 in Sydney) ist ein ehemaliger australischer Radrennfahrer und jetziger Radsporttrainer.

Sportlicher Werdegang

Sean Eadie begann im Alter von zehn Jahren mit dem Radsport. Im Jahre 1990 wurde er Profi, nachdem er vorher eine Ausbildung zum Grundschullehrer absolviert hatte.

Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney errang Eadie gemeinsam mit Gary Neiwand und Darryn Hill die Bronzemedaille im Teamsprint. Zwei Jahre später, 2002, wurde Eadie wurde Weltmeister im Sprint. Im Jahr darauf gewann er im Teamsprint (mit Ryan Bayley und Jobie Dajka) die Commonwealth Games. Außerdem wurde er mehrfach australischer Meister.

2004 nahm Eadie an den Olympischen Spielen 2004 in Athen teil, im Sprint belegte er Rang zwölf und im Teamsprint gemeinsam mit Ryan Bayley und Shane Kelly vier.

Eadie wurde besonders bekannt, weil er – ungewöhnlich für einen Radrennfahrer – einen Bart trug. Nach dem Gewinn des Sprint-Weltmeistertitels 2002 in Kopenhagen ließ er sich von dem französischen Bahnrad-Star Arnaud Tournant noch im Innenraum der Radrennbahn sein Markenzeichen abrasieren.[1]

Dopingaffäre

Vor den Olympischen Spielen in Athen musste sich Eadie vor einem Untersuchungsausschuss wegen vermeintlicher Einnahme von Wachstumshormonen verantworten. Im Dezember 2003 hatte eine Putzfrau im Zimmer des 19-jährigen Radrennfahrers Mark French in einem Gebäude des Australian Institute of Sport in Adelaide Ampullen mit Wachstumshormonen gefunden. „What has eventuated [...] is a tangle of blame, suspicion, suspensions, exonerations, finger-pointing, court appearances and then court appeals.“ („Es folgte ein Wirwarr aus Beschuldigungen, Verdächtigungen, Suspendierungen, Entlastungen, Schuldzuweisungen, Gerichtsterminen und Berufungen.“)[2]

French gab an, die Rennfahrer Sean Eadie, Shane Kelly, Graeme Brown, Brett Lancaster und Dajka hätten sich diese selbst in seinem Zimmer gespritzt. Eadie habe ihm die erste Spritze gesetzt, mit, wie er geglaubt haben wollte, zulässigen Vitaminen.[3] Nach einer viermonatigen Untersuchung wurde French als einziger der Rennfahrer mit einer zweijährigen Wettkampfsperre bestraft und darüber hinaus wegen Handels mit verbotenen Substanzen lebenslang aus dem australischen Olympiateam verbannt. 2005 wurde French vom Internationalen Sportsgerichtshof (CAS) freigesprochen und seine Sperren aufgehoben.[4]

Im Rahmen dieser Untersuchung wurde öffentlich, dass Sean Eadie 1999 ein Päckchen erhalten hatte, das Peptide enthielt und vom Zoll konfisziert worden war. Eadie hatte angegeben, dass er nicht wisse, von wem das Päckchen stamme, und nach einer Kontrolle seiner Kreditkarten konnte ihm nichts nachgewiesen werden. Eadie hatte angegeben, er vermute, hinter der Zusendung dieser Päckchen stecke eine Ex-Freundin von ihm, die ihm hätte schaden wollen.[5]

Berufliches

Im Anschluss an seine aktive Karriere wurde Eadie als Radsporttrainer tätig. Er arbeitet als Sprinttrainer für das New South Wales Institute of Sport im Dunc Gray Velodrome, als Assistent von Bradley McGee (Stand 2017).[6] Zu seinen Schützlingen gehört die dreifache Weltmeisterin Kaarle McCulloch.[7]

Erfolge

1997
2000
2001
2002
2004
  • Goldmedaille Ozeanienmeister – Sprint
  • Australischer Meister – Sprint

Weblinks

  • Sean Eadie in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Sean Eadie in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • cyclingnews.com

Einzelnachweise

  1. Sprint-Weltmeister Eadie trennt sich vom Bart. In: radsport-news.com. 30. September 2002, abgerufen am 19. August 2017. 
  2. Bob Stewart: Rethinking Drug Use in Sport. Routledge, 2014, ISBN 978-1-135-11847-1, S. 44 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Alexander Hofmann: "Wir sollten uns lieber erst an die eigene Nase fassen". In: FAZ.net. 13. Juli 2004, abgerufen am 19. August 2017. 
  4. French ban overturned on appeal. In: news.bbc.co.uk. 12. Juli 2005, abgerufen am 19. August 2017 (englisch). 
  5. Jacquelin Magnay: Bound for Athens: Eadie wins appeal. In: theage.com.au. 20. Juli 2004, abgerufen am 20. August 2017 (englisch). 
  6. NSWIS - Cycling. In: nswis.com.au. Abgerufen am 19. August 2017 (englisch). 
  7. Sadhbh O'Shea: Kaarle McCulloch Q&A: I want to make my Olympic dream come true. In: Cycling News. 28. Februar 2016, abgerufen am 19. August 2017 (englisch). 
Weltmeister im Sprint

1895 Robert Protin | 1896 Paul Bourillon | 1897 Willy Arend | 1898 George A. Banker | 1899 Major Taylor | 1900 Edmond Jacquelin | 1901–1903, 1906, 1908, 1911 Thorvald Ellegaard | 1904 Iver Lawson | 1905 Gabriel Poulain | 1907, 1910 Émile Friol | 1909 Victor Dupré | 1912 Frank Kramer | 1913 Walter Rütt | 1914–1919 nicht ausgetragen | 1920 Robert Spears | 1921–1924, 1926 Piet Moeskops | 1925 Ernst Kaufmann | 1927–1930 Lucien Michard | 1931 Willy Falck Hansen | 1932–1937, 1947 Jef Scherens | 1938, 1948, 1953 Arie van Vliet | 1939–1945 Finale bzw. WM nicht ausgetragen | 1946, 1957 Jan Derksen | 1949–1951, 1954 Reg Harris | 1952 Oscar Plattner | 1955, 1956, 1959–1962, 1964 Antonio Maspes | 1958 Michel Rousseau | 1963 Sante Gaiardoni | 1965, 1966, 1968 Giuseppe Beghetto | 1967, 1969 Patrick Sercu | 1970 Gordon Johnson | 1971 Leijn Loevesijn | 1972, 1973 Robert Van Lancker | 1974 Peder Pedersen | 1975, 1976 John Nicholson | 1977–1986 Kōichi Nakano | 1987 Nobuyuki Tawara | 1988 Stephen Pate | 1989 Claudio Golinelli | 1990, 1992 Michael Hübner | 1993 Gary Neiwand | 1994 Marty Nothstein | 1995 Darryn Hill | 1996–1998 Florian Rousseau | 1999, 2003 Laurent Gané | 2000 Jan van Eijden | 2001 Arnaud Tournant | 2002 Sean Eadie | 2004, 2006, 2007 Theo Bos | 2005 René Wolff | 2008 Chris Hoy | 2009, 2010, 2012, 2015 Grégory Baugé | 2011, 2016 Jason Kenny | 2013 Stefan Bötticher | 2014 François Pervis | 2017 Denis Dmitrijew | 2018 Matthew Glaetzer | 2019–2023 Harrie Lavreysen

Australische Meister im Sprint

1909, 1913 Alfred Goullet | 1958 Barry Coster | 1963 Sydney Patterson | 1966 Jim Cross | 1975, 1976 John Nicholson | 2000, 2002, 2004 Sean Eadie | 2001, 2005 Jobie Dajka | 2003, 2007 Ryan Bayley | 2006 Ben Kersten | 2008 Mark French | 2009, 2011 Shane Perkins | 2010 Daniel Ellis | 2012 Alex Bird | 2013 Mitchell Bullen | 2014, 2015, 2016, 2018 Matthew Glaetzer | 2017 Patrick Constable | 2019 Nathan Hart

Die Resultate sind unvollständig.

Personendaten
NAME Eadie, Sean
ALTERNATIVNAMEN Eadie, Sean Patrick (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG australischer Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 15. April 1969
GEBURTSORT Sydney, Australien