Nicht lange täuschte mich das Glück

Film
Titel Nicht lange täuschte mich das Glück
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1917
Länge 80 Minuten
Stab
Regie Kurt Matull
Kamera Otto Jäger
Besetzung
  • Pola Negri: Hilda / Ada Roselli
  • Nils Chrisander: Graf Egon
  • Hermann Seldeneck: sein Vater
  • Aruth Wartan: dessen Sekretär (Zuordnung unsicher)
  • Rosa Valetti:
  • Olga Engl:

Nicht lange täuschte mich das Glück ist ein deutsches Stummfilmmelodram aus dem Jahre 1917, einer der ersten deutschen Filme Pola Negris, die hier eine Doppelrolle spielt.

Handlung

Graf Egon von Weissenfels hat sich während einer Bootsfahrt unstandesgemäß verliebt; seine Auserwählte ist Hilde, die in einem Kloster erzogene Tochter einer Frau Weller. Erwartungsgemäß missfällt diese als Mesalliance angesehene Verbindung dem gräflichen Vater sehr, der daraufhin einen Plan schmiedet, das junge Glück wieder auseinanderzubringen. Mit Hilfe seines Sekretärs und einer Vermittlerin engagiert der Vater die Tänzerin Ada Roselli, die Hilde täuschend ähnlich sieht. Noch ein wenig umgestylt und die Haare gefärbt, und schon ist das lose Luder Ada die kreuzbrave Hilde. In einer zweideutigen Kaschemme soll die falsche Hilde nun Graf Egon becircen und diesem eine “sündige” Bacchanalszene vortanzen, in der Hoffnung, dass sich der gräfliche Jungspießer schockiert von Hilde trennt.

Tatsächlich hat die Intrige Erfolg, und er schreibt Hilde in höchster moralischer Entrüstung einen Trennungsbrief. Zutiefst enttäuscht von ihrem adeligen Lover, geht Hilde daraufhin in ein Kloster, mit der Absicht, Nonne zu werden. Erst ein Jahr später erfährt Egon, inzwischen Majoratsherr, von den Hintergründen, die zu Hildes Entscheidung führten. Ada Roselli, inzwischen schwer erkrankt, wollte ihr Gewissen erleichtern und gesteht ihm nunmehr die Intrige. Nun will er die von allen Zweifeln des Makels gereinigte Hilde unbedingt zurückhaben. Er eilt ins Kloster … doch es ist zu spät: Als er ankommt läuten gerade die Glocken. Hilde hat soeben ihr Ordensgewand übergestreift und ist nun eine himmlische Schwester, deren Liebe einzig Gott gehört.

Produktionsnotizen

Nicht lange täuschte mich das Glück, Pola Negris erster deutscher Film seit ihrer Übersiedelung von Warschau nach Berlin, entstand im Frühjahr 1917 im Saturn-Film Atelier in Berlins Große Frankfurter Straße. Der fünfaktige Film war je nach Fassung 1645 (Original 1917) bzw. 1497 (nach der Neuzensur 1921) Meter lang und passierte im April 1917 die Filmzensur. Die Uraufführung war im November 1917.

Kritik

„Dieses Bild gibt der temperamentvollen und reizenden Pola Negri Gelegenheit, ihre Kunst in einer Doppelrolle zu zeigen. Die Virtuosität, mit der sie die beiden Charaktere auseinanderhält, ist bewundernswert … Auch die übrigen Darsteller sind gut gewählt, die Photographie, Handlung und Regie ist erstklassig.“

Kinematographische Rundschau vom 13. Oktober 1917, S. 66

In Paimann’s Filmlisten ist zu lesen: "Stoff, Spiel, Photos und Szenerie sehr gut, Tanzszene ausgezeichnet".[1]

Weblinks

  • Nicht lange täuschte mich das Glück bei IMDb
  • Nicht lange täuschte mich das Glück bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne.
  • Nicht lange täuschte mich das Glück bei filmportal.de

Einzelnachweise

  1. Nicht lange täuschte mich das Glück in Paimann‘s Filmlisten
Filme von Kurt Matull

Das Riesenprojekt (1915) | Als die Sabbatlichter erloschen (1915) | Der Zeitungsriese (1915) | Der Intrigant (1915) | Gesprengte Ketten (1915) | Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht (1915) | Kaspar Hauser (1915) | Raffles, das Rätsel der Großstadt (1915) | Es war einst ein Prinzeßchen (1916) | Die lustige Geschichte des Raffles, zwanzigtausend Mark Belohnung (1916) | Das Stärkste ist die Liebe (1916) | Es lebe der Kaiser (1916) | Die Seele einer Frau (1916) | … und wer kein Kreuz und Leiden hat (1916) | Wildwasser (1916) | Rosen, die der Sturm entblättert (1917) | Küsse, die man stiehlt im Dunkeln (1917) | Nicht lange täuschte mich das Glück (1917) | Wenn das Herz in Haß erglüht (1917) | Hoch klingt das Lied vom U-Boot-Mann (1917) | Die Ährenleserin (1917) | Suchomlinow (1918) | Gefallene Blüten (1918) | Falsches Geld (1918) | Das Geheimnis der Wetterfahne (1918) | Hiob (1919) | Raffles (1919) | Die Leibeigene (1919) | Herbststürme (1919)