Moritz von Sandizell

Moritz von Sandizell auf einem Gemälde im Fürstengang Freising
Wappentafel von Moritz von Sandizell im Fürstengang Freising

Moritz von Sandizell (* 1514; † 26. Februar 1567 in Freising) war Fürstbischof von Freising in den Jahren 1559 bis 1566.

Moritz wurde 1514 als Sohn von Sigmund von Sandizell-Edelshausen und Amalie, geborene von Weichs, auf dem Stammsitz der Familie im Wasserschloss Sandizell bei Schrobenhausen geboren. Moritz studierte ab 1529 zunächst an der Universität Ingolstadt, ehe er als Domherr 1532 Aufnahme in das Freisinger Domkapitel fand. 1546 wurde Moritz zum Domkapitular ernannt. Gleichzeitig war er bis 1555 Pfarrer von St. Peter in Velden an der Vils und von 1555 bis 1557 Pfarrer von St. Peter und Paul in Buch am Erlbach. Am 12. Juni 1559 wurde Moritz vom Domkapitel mit Unterstützung des bayerischen Herzogs Albrecht V. zum Bischof gewählt. Sein Gegenkandidat war der Domprobst Veit von Fraunberg, der 1563 Bischof von Regensburg wurde.[1] Nach der päpstlichen Konfirmation wurde Moritz von Papst Pius IV. am 26. Mai 1560[2] konsekriert.

Er förderte die Gegenreformation in seinem Bistum. Die vom bayerischen Herzog angeregte staatliche Bistums-Visitation, Visitatio Bavarica, von 1560 konnte den Einfluss der Reformation in seinem Bistum endgültig zurückdrängen. Nach dem Brand am 15. Juni 1563 im Nordturm des Freisinger Domes stiftete Moritz die Freisinger Domglocken, das heutige Freisinger Geläut, das als weltgrößtes erhaltenes Geläut der Renaissancezeit gilt.

In seinen letzten Amtsjahren wehrte er sich gegen den strengen Gegenreformationskurs Herzogs Albrechts, worauf dieser ihm seine Gunst entzog und ihn zur Aufgabe seines Amtes zu Gunsten seines Sohnes Ernst von Bayern zwang. Moritz resignierte am 18. Oktober 1566. Am 26. Februar 1567, einen Tag bevor Moritz die Residenz in Freising an Ernst von Bayern übergeben sollte, starb er an einem Schlaganfall.

Einzelnachweise

  1. Anton Landesdorfer: Das Bistum in der Epoche des Konzils von Trient; in: Das Bistum Freising in der Neuzeit: hrsgg. von Geor Schwaiger, Wewel Verlag München 1989
  2. Karl Meichelbeck: Historia Frisingensis II, S. 326

Literatur

  • Moritz von Sandizell in den Datenbanken des Wissensaggregators Mittelalter und Frühe Neuzeit des Forschungsprojekts Germania Sacra
  • DI 69, Stadt Freising, Nr. 274 (Ingo Seufert); Epitaph und figurale Gedenkplatte für Bischof Moritz von Sandizell im Dom Mariä Geburt und St. Korbinian in Freising im Portal Die Deutschen Inschriften.
  • DI 69, Stadt Freising, Nr. 277† (Ingo Seufert); Wappengrabplatte für Bischof Moritz von Sandizell im Dom Mariä Geburt und St. Korbinian in Freising im Portal Die Deutschen Inschriften.
VorgängerAmtNachfolger
Leo Lösch von HilkertshausenBischof von Freising
1559–1566
Ernst von Bayern

Wildgraf Emicho | Gottfried von Hexenagger | Konrad III. der Sendlinger | Johannes I. Wulfing | Konrad IV. von Klingenberg | Johannes II. Hake | Albert II. von Hohenberg | Paul von Jägerndorf | Leopold von Sturmberg | Berthold von Wehingen | Konrad V. von Hebenstreit | Hermann von Cilli | Nikodemus della Scala | Heinrich II. Schlick | Johannes III. Grünwalder | Johann IV. Tulbeck | Sixtus von Tannberg | Ruprecht von der Pfalz | Philipp von der Pfalz | Heinrich III. von der Pfalz | Leo Lösch von Hilkertshausen | Moritz von Sandizell | Ernst von Bayern | Stephan von Seiboldsdorf | Veit Adam von Gepeckh | Albrecht Sigismund von Bayern | Joseph Clemens von Bayern | Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck | Johann Theodor von Bayern | Clemens Wenzeslaus von Sachsen | Ludwig Joseph Freiherr von Welden | Maximilian Prokop von Toerring-Jettenbach | Joseph Konrad Freiherr von Schroffenberg

Sedisvakanz (1803–1821): Joseph Jakob von Heckenstaller (Generalvikar und Apostolischer Vikar)
seit 1817 Erzbistum München und Freising

Normdaten (Person): GND: 136921116 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 81185119 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Sandizell, Moritz von
KURZBESCHREIBUNG Bischof von Freising
GEBURTSDATUM 1514
STERBEDATUM 26. Februar 1567
STERBEORT Freising