Karl von Staudt

Porträtaufnahme

Karl Georg Christian von Staudt (* 24. Januar 1798 in Rothenburg ob der Tauber; † 1. Juni 1867 in Erlangen) war ein deutscher Mathematiker.

Leben

Er war der Sohn des Rothenburger Stadtgerichtsrates Christian von Staudt. Staudt studierte an der Universität Göttingen bei Carl Friedrich Gauß, wo er sich mit Zahlentheorie (Kreisteilung und Bernoullische Zahlen) beschäftigte. Er war Lehrer am Melanchthon-Gymnasium Nürnberg sowie an der erst Städtischen dann Staatlichen Polytechnischen Schule Nürnberg (u. a. von Bernhard Gugler). Zuletzt war er von 1835 bis 1867 ordentlicher Professor für Mathematik an der Universität Erlangen.

Er erweiterte nach Jean-Victor Poncelet und Jakob Steiner die Projektive Geometrie, wobei er die Konzepte der Geometrie von allen metrischen Hilfsmitteln loslöste (v. Staudt-Kegelschnitt) und eine ganz neue Auffassung der imaginären Elemente in der Geometrie schuf. Auch schuf Staudt die Ursprungsideen für die Graphische Statik.

1863 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Der Asteroid (30417) Staudt wurde nach ihm benannt.

Schriften

  • Über die Kurven, 2. Ordnung. Nürnberg 1831
  • De numeris Bernoullianis: commentationem alteram pro loco in facultate philosophica rite obtinendo, Carol. G. Chr. de Staudt. Erlangae: Junge, 1845 Digitalisat Univ. Straßburg
  • De numeris Bernoullianis: loci in senatu academico rite obtinendi causa commentatus est, Carol. G. Chr. de Staudt. Erlangae: Junge, 1845 Digitalisat Univ. Straßburg
  • Geometrie der Lage. Nürnberg 1847 Digitalisat Cornell Univ.
  • Beiträge zur Geometrie der Lage, Erstes Heft. Nürnberg 1856 Digitalisat Cornell Univ.
  • Beiträge zur Geometrie der Lage, Zweites Heft. Nürnberg 1857 Digitalisat Cornell Univ.
  • Beiträge zur Geometrie der Lage, Drittes Heft. Nürnberg 1860 Digitalisat Cornell Univ.

Literatur

  • Moritz CantorStaudt, Karl Georg Christian von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 520 f.
  • Rudolf Fritsch: Staudt, Carl von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 88 (Digitalisat).
  • Johann Bernhard von Gugler: Wissenschaftlicher Nachruf auf Karl Georg Christian von Staudt. In: Augsburger Allgemeine Zeitung, Außerordentliche Beil. Nr. 201, Sonnabend, 20. Juli 1867.
  • Max Noether: Zur Erinnerung an Karl Georg Christian von Staudt. Erlangen 1901.
  • Werner Burau, Artikel in Dictionary of Scientific Biography.
  • Rudolf Fritsch: Karl Georg Christian von Staudt – Mathematische und biographische Notizen. In: Rudolf Seising (Hrsg.): Form, Zahl, Ordnung – Studien zur Wissenschafts- und Technikgeschichte; Ivo Schneider zum 65. Geburtstag. Steiner, Stuttgart 2004 (Boethius; 48), ISBN 3-515-08525-4, S. 381–414 (PDF; 2,9 MB; Webarchiv, archiviert am 3. Mai 2012).
  • Philippe Nabonnand: La théorie des Würfe de von Staudt – Une irruption de l’algèbre dans la géométrie pure. Archive History Exact Sci., 62, 2008, S. 202–242.

Weblinks

Normdaten (Person): GND: 117223522 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n81052569 | VIAF: 32768370 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Staudt, Karl von
ALTERNATIVNAMEN Staudt, Karl Georg Christian von (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker
GEBURTSDATUM 24. Januar 1798
GEBURTSORT Rothenburg ob der Tauber
STERBEDATUM 1. Juni 1867
STERBEORT Erlangen