Johannes Hiltebrant

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Johannes Hiltebrant (auch Hildebrand; * um 1480, vor 1482 in Schwetzingen; † zwischen 1513 und 1515 wahrscheinlich in Tübingen) war ein deutscher humanistischer Lehrer. Er gilt als einer der Wegbereiter des Südwestdeutschen Humanismus.

Leben

Hiltebrants Geburt kann aufgrund seiner Immatrikulation am 7. März 1496 an der Universität Heidelberg zurückgerechnet werden. Zu diesem Zeitpunkt muss er mindestens vierzehn Jahre alt gewesen sein. Am 9. November 1497 schloss er das Studium als Bakkalaureat ab. Anschließend kam er an die zu der Zeit sehr angesehene Lateinschule Pforzheim. Dort lehrte er unter dem Rektor Georg Simler insbesondere Latein und Griechisch und kam in den Kreis um Johannes Reuchlin. Zu seinen bekanntesten Schülern, die später noch seinen Unterricht regelmäßig hervorhoben, gehörte Philipp Melanchthon. Nachdem sich Simler als wissenschaftlicher Korrektor aus der Druckerei von Thomas Anshelm zurückgezogen hatte, trat Hiltebrant an seine Stelle und arbeitete dort bis zu seinem Tod. Danach trat Melanchton als solcher in der Druckerei auf.

Hiltebrant siedelte 1511 mit der Druckerei nach Tübingen über, wo mittlerweile auch Simler an der Universität war. Am 11. Mai 1511 wurde er an der Artistenfakultät der Universität Tübingen immatrikuliert.[1] Am 21. Juli 1512 erlangte er dort den Magistergrad und wandte sich dann Studien an der Juristischen Fakultät zu. Daneben war er weiter in der Druckerei tätig. Er soll dort auch eigene Schriften zum Druck gebracht haben. Auch in Tübingen wurde Melanchton wieder sein Schüler. Adalbert Horawitz berichtet, Hiltebrant hätte in Tübingen als Professor gelehrt, dies findet bei Dieter Mertens allerdings keine Bestätigung.

Literatur

  • Dieter Mertens: Hiltebrant, Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 164 (Digitalisat).
  • Dieter Mertens: Johannes Hiltebrant, ein Humanist aus dem Umkreis. Reuchlins. Ein Beitrag zur Personen- und Bildungsgeschichte des südwestdeutschen Humanismus, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 120 = N.F., 81 (1972), S. 247–268.
  • Adalbert Horawitz: Hildebrand, Johannes. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 405.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Johannes Hilttebrant de Schuitzingen Bacc. Haidelb. (11. Mai).“ In: Die Matrikeln der Universität Tübingen, Bd. 1, S. 184.
Normdaten (Person): GND: 129031925 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 72460372 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Hiltebrant, Johannes
ALTERNATIVNAMEN Hildebrand, Johannes
KURZBESCHREIBUNG deutscher humanistischer Lehrer
GEBURTSDATUM um 1480
GEBURTSORT Schwetzingen
STERBEDATUM zwischen 1513 und 1515
STERBEORT unsicher: Tübingen