Jack Lambert (Footballspieler)

Jack Lambert
Jack Lambert, 1975
Position:
Linebacker
Trikotnummer:
58
geboren am 8. Juli 1952 in Mantua, Ohio
Karriereinformationen
NFL Draft: 1974 / Runde: 2 / Pick: 46
College: Kent State University
 Teams:
  • Pittsburgh Steelers (1974–1984)
Karrierestatistiken
Tackles     1,479 (1,045 solo)
Sacks     23,5 (inoffiziell)
Interceptions     28
Statistiken bei NFL.com
Statistiken bei pro-football-reference.com
Karrierehöhepunkte und Auszeichnungen
Pro Football Hall of Fame

John Harold „Jack“ Lambert (* 8. Juli 1952 in Mantua, Ohio) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler. Er spielte als Linebacker in der NFL bei den Pittsburgh Steelers.

High School/College

Lambert besuchte die Crestwood High School. Er spielte dort als Quarterback, wechselte später auf dem College auf die Position eines Middle Linebacker, nachdem er im ersten Jahr auf der Kent State University noch auf der Position eines Defensive End gespielt hatte. Bereits auf der High School verlor er in einem Basketballspiel vier Schneidezähne aus dem Oberkiefer durch einen Ellbogencheck. Die vier fehlenden Zähne wurden später zu seinem Markenzeichen.

Lambert war Spieler der Kent State Golden Flashes, der Footballmannschaft des Colleges, welche mit ihm als Spieler 1972 ihren bislang größten Erfolg feierte. Da die Mannschaft in der Lage war die Mid-American Conference zu gewinnen, gelang dem Team der Einzug in den Tangerine Bowl. Dort musste man sich allerdings der Mannschaft der University of Tampa mit 21:18 knapp geschlagen geben. In diesem Spiel fiel Lambert den Scouts der NFL auf, die eigentlich seinen Mitspieler Gerald Tinker und zwei Gegenspieler beobachten sollten.

Profilaufbahn

Lambert wurde 1974 in der zweiten Runde der Draft durch die Steelers an 46 Stelle gezogen. Die Verpflichtung von Lambert stieß auch auf Kritik. Mit 190 cm Körpergröße und 98 kg Körpergewicht galt er als für einen Abwehrspieler zu leicht und zu klein. Es sollte sich erweisen, dass er dieses angebliche Manko durch Schnelligkeit, Behändigkeit und Hartnäckigkeit wieder ausglich.

Das Jahr 1974 brachte für die Steelers zahlreiche Verpflichtungen, die sich später als Glücksgriffe herausstellen sollten. Neben Lambert konnten die Wide Receiver Lynn Swann und John Stallworth, sowie der Center Mike Webster verpflichtet werden. Zahlreiche weitere spätere Mitglieder in der Pro Football Hall of Fame, wie der Runningback Franco Harris und der Quarterback Terry Bradshaw spielten bereits für die Mannschaft aus Pittsburgh. Die Steelers entwickelten sich zu einer der Spiel bestimmenden Mannschaften der 70er Jahre.

Lambert ersetzte bei den Steelers Henry Davis, der 1973 seine Karriere beendet hatte. Bereits in seinem ersten Jahr gelang den Steelers unter Coach Chuck Noll der Einzug in den Super Bowl, den man auch mit 16:6 gegen die Minnesota Vikings gewinnen konnte. Lambert entwickelte sich in der Abwehr neben Joe Greene zu einem der Leistungsträger. Da auch zahlreiche Ausnahmespieler und spätere Mitglieder der Pro Football Hall of Fame, wie der Cornerback Mel Blount oder der Linebacker Jack Ham in der Abwehr der Steelers spielten und diese daher nur schwer zu überwinden war, erhielt sie durch die Presse aus Pittsburgh den Spitznamen: Steel Curtain (Vorhang aus Stahl).[1] Insbesondere in der Saison 1976 machte die Abwehr ihrem Spitznamen alle Ehre. Bedingt durch den Ausfall von Terry Bradshaw und Lynn Swann aufgrund von Verletzungen, gingen vier der ersten fünf Spiele in der Regular Season verloren. Die Mannschaft fand sich ohne ihre Trainer in einer Sitzung zusammen, in der Lambert seine Mitspieler zu einer größeren Leistungsbereitschaft aufforderte und forderte, dass alle weiteren Spiele gewonnen werden müssten, wenn man noch in die Play-offs einziehen wolle. Diese Forderung konnte die Mannschaft dann in die Tat umsetzen – alle neun folgenden Spiele wurden gewonnen. Die Abwehr der Steelers ließ nur noch zwei Touchdowns zu, acht der 11 Stammspieler wurden danach in den Pro Bowl gewählt.

Dem ersten Titel 1974 folgten weitere Meisterschaftsgewinne. Der Super Bowl X konnte gegen die Dallas Cowboys mit 21:17 gewonnen werden, die im Super Bowl XIII nochmals mit 35:31 besiegt werden konnten. Ein Jahr später, im Super Bowl XIV, wurden dann die Los Angeles Rams mit 31:19 besiegt.

Lambert musste seine Laufbahn 1984 aufgrund einer Zehenverletzung beenden. Er konnte 23,5 Sacks erzielen (die Zahl ist inoffiziell, da bis 1982 keine statistische Erfassung erfolgte), darunter auch den ersten Sack, den Quarterback John Elway zu Beginn seiner Laufbahn bei den Denver Broncos im ersten Saisonspiel 1983 über sich ergehen lassen musste.

Ehrungen

Lambert erhielt zahlreiche Ehrungen. Er ist Mitglied in dem NFL 75th Anniversary All-Time Team, in dem NFL 1970s All-Decade Team, in dem NFL 1980s All-Decade Team und seit 1990 in der Pro Football Hall of Fame. 1974 wurde er NFL Defensive Rookie of the Year und 1976 zum NFL Defensive Player of the Year. Er spielte neunmal im Pro Bowl, dem Saisonabschlussspiel der besten Spieler einer Spielrunde. Achtmal wurde er zum All-Pro gewählt.

Lambert zu Ehren vergibt der Touchdown Club of Columbus jährlich die Jack Lambert Trophy an den besten College Football Linebacker.

Privat

Lambert ist verheiratet und hat vier Kinder. Er lebt in Worthington, Pennsylvania, engagiert sich als ehrenamtlicher Wildhüter und trainiert Jugendliche im Base- und Basketballspiel.

Weblinks

Quelle

  • Jens Plassmann: NFL – American Football. Das Spiel, die Stars, die Stories (= Rororo 9445 rororo Sport). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1995, ISBN 3-499-19445-7.

Einzelnachweise

  1. Liste der bekanntesten Spitznamen in der NFL (Memento vom 14. Dezember 2013 im Internet Archive) Webpage der NFL (englisch)

5 Terry Hanratty | 10 Roy Gerela | 12 Terry Bradshaw | 17 Joe Gilliam | 20 Rocky Bleier | 22 Dick Conn | 23 Mike Wagner | 24 J. T. Thomas | 25 Ronnie Shanklin | 26 Preston Pearson | 27 Glen Edwards | 31 Donnie Shell | 32 Franco Harris (MVP) | 33 John Fuqua | 34 Andy Russell | 35 Steve Davis | 38 Ed Bradley | 39 Bobby Walden | 43 Frank Lewis | 45 Jimmy Allen | 46 Reggie Harrison | 47 Mel Blount | 50 Jim Clack | 51 Loren Toews | 52 Mike Webster | 54 Marv Kellum | 55 Jon Kolb | 56 Ray Mansfield | 57 Sam Davis | 58 Jack Lambert | 59 Jack Ham | 62 Jim Wolf | 63 Ernie Holmes | 64 Steve Furness | 68 L. C. Greenwood | 71 Gordon Gravelle | 72 Gerry Mullins | 73 Rick Druschel | 74 Dave Reavis | 75 Joe Greene | 77 Charlie Davis | 78 Dwight White | 82 John Stallworth | 84 Randy Grossman | 86 Reggie Garrett | 87 Larry Brown | 88 Lynn Swann | 89 John McMakin | Head Coach: Chuck Noll | Coaches: Bud Carson | Dick Hoak | George Perles | Dan Radakovich | Louis Riecke | Lionel Taylor | Paul Uram | Woody Widenhofer

5 Terry Hanratty | 10 Roy Gerela | 12 Terry Bradshaw | 17 Joe Gilliam | 20 Rocky Bleier | 23 Mike Wagner | 24 J. T. Thomas | 27 Glen Edwards | 29 Brent Sexton | 31 Donnie Shell | 32 Franco Harris | 33 John Fuqua | 34 Andy Russell | 36 Dave Brown | 38 Ed Bradley | 39 Bobby Walden | 43 Frank Lewis | 44 Mike Collier | 45 Jimmy Allen | 46 Reggie Harrison | 47 Mel Blount | 50 Jim Clack | 51 Loren Toews | 52 Mike Webster | 54 Marv Kellum | 55 Jon Kolb | 56 Ray Mansfield | 57 Sam Davis | 58 Jack Lambert | 59 Jack Ham | 63 Ernie Holmes | 64 Steve Furness | 68 L. C. Greenwood | 71 Gordon Gravelle | 72 Gerry Mullins | 74 Dave Reavis | 75 Joe Greene | 76 John Banaszak | 78 Dwight White | 82 John Stallworth | 84 Randy Grossman | 86 Reggie Garrett | 87 Larry Brown | 88 Lynn Swann (MVP) | Head Coach: Chuck Noll | Coaches: Bud Carson | Dick Hoak | George Perles | Dan Radakovich | Louis Riecke | Lionel Taylor | Paul Uram | Woody Widenhofer

5 Craig Colquitt | 10 Roy Gerela | 12 Terry Bradshaw (MVP) | 15 Mike Kruczek | 18 Cliff Stoudt | 20 Rocky Bleier | 21 Tony Dungy | 23 Mike Wagner | 24 J. T. Thomas | 25 Ray Oldham | 29 Ron Johnson | 30 Larry Anderson | 31 Donnie Shell | 32 Franco Harris | 35 Jack Deloplaine | 38 Sidney Thornton | 39 Rick Moser | 40 Randy Reutershan | 47 Mel Blount | 51 Loren Toews | 52 Mike Webster | 53 Dennis Winston | 55 Jon Kolb | 56 Robin Cole | 57 Sam Davis | 58 Jack Lambert | 59 Jack Ham | 62 Willie Fry | 64 Steve Furness | 65 Tom Beasley | 66 Ted Petersen | 67 Gary Dunn | 68 L. C. Greenwood | 69 Fred Anderson | 72 Gerry Mullins | 74 Ray Pinney | 75 Joe Greene | 76 John Banaszak | 77 Steve Courson | 78 Dwight White | 79 Larry Brown | 82 John Stallworth | 83 Theo Bell | 84 Randy Grossman | 86 Jim Smith | 87 Jim Mandich | 88 Lynn Swann | 89 Bennie Cunningham | Head Coach: Chuck Noll | Coaches: Rollie Dotsch | Dick Hoak | Tom Moore | George Perles | Louis Riecke | Paul Uram | Dick Walker | Woody Widenhofer

5 Craig Colquitt | 9 Matt Bahr | 12 Terry Bradshaw (MVP) | 15 Mike Kruczek | 20 Rocky Bleier | 23 Mike Wagner | 24 J. T. Thomas | 27 Greg Hawthorne | 29 Ron Johnson | 30 Larry Anderson | 31 Donnie Shell | 32 Franco Harris | 33 Anthony Anderson | 35 Jack Deloplaine | 38 Sidney Thornton | 39 Rick Moser | 47 Mel Blount | 49 Dwayne Woodruff | 50 Tom Graves | 51 Loren Toews | 52 Mike Webster | 53 Dennis Winston | 54 Zack Valentine | 55 Jon Kolb | 56 Robin Cole | 57 Sam Davis | 58 Jack Lambert | 59 Jack Ham | 62 Willie Fry | 63 Thom Dornbrook | 64 Steve Furness | 65 Tom Beasley | 66 Ted Petersen | 67 Gary Dunn | 68 L. C. Greenwood | 72 Gerry Mullins | 75 Joe Greene | 76 John Banaszak | 77 Steve Courson | 78 Dwight White | 79 Larry Brown | 82 John Stallworth | 83 Theo Bell | 84 Randy Grossman | 85 Calvin Sweeney | 86 Jim Smith | 88 Lynn Swann | 89 Bennie Cunningham | Head Coach: Chuck Noll | Coaches: Rollie Dotsch | Dick Hoak | Tom Moore | George Perles | Louis Riecke | Paul Uram | Dick Walker | Woody Widenhofer

Terry Bradshaw | Ken Stabler | Roger Staubach | Earl Campbell | Franco Harris | Walter Payton | O. J. Simpson | Harold Carmichael | Drew Pearson | Lynn Swann | Paul Warfield | Dave Casper | Charlie Sanders | Dan Dierdorf | Art Shell | Rayfield Wright | Ron Yary | Joe DeLamielleure | John Hannah | Larry Little | Gene Upshaw | Jim Langer | Mike Webster | Carl Eller | L.C. Greenwood | Harvey Martin | Jack Youngblood | Joe Greene | Bob Lilly | Merlin Olsen | Alan Page | Bobby Bell | Robert Brazile | Dick Butkus | Jack Ham | Ted Hendricks | Jack Lambert | Willie Brown | Jimmy Johnson | Roger Wehrli | Louis Wright | Dick Anderson | Cliff Harris | Ken Houston | Larry Wilson | Garo Yepremian | Jim Bakken | Don Shula | Chuck Noll | Rick Upchurch | Jerrel Wilson | Billy Johnson | Ray Guy

Joe Montana | Dan Fouts | Walter Payton | Eric Dickerson | Roger Craig | John Riggins | Jerry Rice | Steve Largent | James Lofton | Dan Marino | Art Monk | Kellen Winslow | Ozzie Newsome | Anthony Muñoz | Jim Covert | Gary Zimmerman | Joe Jacoby | John Hannah | Russ Grimm | Bill Fralic | Mike Munchak | Dwight Stephenson | Mike Webster | Reggie White | Howie Long | Lee Roy Selmon | Bruce Smith | Randy White | Dan Hampton | Keith Millard | Dave Butz | Mike Singletary | Lawrence Taylor | Ted Hendricks | Jack Lambert | Andre Tippett | John Anderson | Carl Banks | Mike Haynes | Mel Blount | Frank Minnifield | Lester Hayes | Ronnie Lott | Kenny Easley | Deron Cherry | Joey Browner | Nolan Cromwell | Sean Landeta | Reggie Roby | Morten Andersen | Gary Anderson | Eddie Murray | Billy Johnson | John Taylor | Mike Nelms | Rick Upchurch | Bill Walsh | Chuck Noll

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Personendaten
NAME Lambert, Jack
ALTERNATIVNAMEN Lambert, John Harold
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Footballspieler
GEBURTSDATUM 8. Juli 1952
GEBURTSORT Mantua, Ohio, Vereinigte Staaten