Hector Roessler

Dieser Artikel beschreibt den Frankfurter Chemiker und Unternehmer; zum Darmstädter Mechanikus und Münzmeister siehe Hektor Rößler (Münzrat) und zum hessischen Abgeordneten siehe Hektor Rössler.

Johann Hector Roessler (* 1842 in Frankfurt am Main; † 18. September 1915 ebenda)[1] war ein deutscher Chemiker und Unternehmer.

Familie

Hector Roessler war der älteste Sohn des Frankfurter Münzwardeins Friedrich Ernst Roessler. Seine Tochter Johanna Roessler (1835–1912) heiratete den großherzoglich-hessischen Kreisrat Franz Gros. Heinrich Roessler war sein zweitgeborener Bruder.

Beruf

Hector Roessler studierte an der Bergakademie Freiberg Chemie. 1861 wurde er Mitglied des Corps Franconia Freiberg.[1] Nach Abschluss des Studiums gründete er in Frankfurt am Main 1863 die Firma Hector Roessler Chemisch-technisches Laboratorium.

1868 erwarb er zusammen mit seinem Bruder Heinrich die 1843 von seinem Vater in der Freien Stadt Frankfurt gegründete Edelmetallscheiderei, die seitdem unter dem Namen Friedrich Roessler Söhne firmierte. 1873 wurde von ihm das Hector Roessler Chemisch-technische Laboratorium und zusammen mit seinem Bruder Heinrich die Friedrich Roessler Söhne zur Actiengesellschaft Dt. Gold- und Silber-Scheideanstalt vormals Roessler (Degussa) zusammenführt. Neben der Rückgewinnung von Edelmetallen aus Münzen, die durch die Einführung der Mark als Reichswährung und Abschaffung der Partikularwährungen in den Jahren nach der Reichsgründung einen starken Aufschwung nahm, hatte die Gesellschaft das Recht zu Bankgeschäften mit gemünzten und ungemünzten Edelmetallen. In den Folgejahren wurde das Geschäftsportfolio um weitere Edelmetallprodukte wie Glanzgold und die Herstellung von Chemikalien wie zum Beispiel Perborat erweitert.

Literatur

  • Christine Polzien: Roessler, Friedrich Ernst. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 745 f. (Digitalisat).
  • Andrea Hohmeyer: Roessler, Johann Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 746 f. (Digitalisat).
  • Horst-Ulrich Textor: Hector und Heinrich Roessler. Die Gründer der „Degussa“ und ihre Studienzeit in Freiberg/Sachsen. Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, Bd. 61 (2016), S. 273–300.

Weblinks

  • Hector Roessler in der Deutschen Biographie
  • Clementine Alberdingk, Malerin und Grafikerin auf kultur-klosterneuburg.at (mit Ausführungen zur Familie Roessler)

Einzelnachweise

  1. a b Corpsliste Corps Franconia in Freiberg, Sachsen, 5. März 1838 bis 27. Oktober 1935, und Corps Franconia Fribergensis zu Aachen seit 28. November 1953, Stand Sommersemester 1985, S. 7
Normdaten (Person): GND: 139255354 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 100544393 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Roessler, Hector
ALTERNATIVNAMEN Roessler, Johann Hector
KURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und Unternehmer
GEBURTSDATUM 1842
GEBURTSORT Frankfurt am Main
STERBEDATUM 18. September 1915
STERBEORT Frankfurt am Main