Guldendorf

Grenzstein Steiermark-Kärnten; im Hintergrund Ortstafel und ein Gebäude des Orts Guldendorf
Guldendorf. links der Straße Kärnten, rechts der Straße Steiermark

Guldendorf ist ein Ort in Österreich, durch den die Grenze zwischen den Bundesländern Steiermark und Kärnten verläuft. Der Kärntner Anteil des Orts wird als Ortschaft der Stadtgemeinde Friesach geführt; der steirische Anteil des Orts gilt als Teil der zur Gemeinde Neumarkt in der Steiermark gehörenden Ortschaft Dürnstein in der Steiermark und wurde früher bei Volkszählungen zeitweise als Ortsbestandteil von Dürnstein ausgewiesen.

1122 würde die Grenze zwischen den Grafschaften Friesach und Judenburg und somit zwischen seinerzeitigen Herzogtümern Kärnten und Steiermark bei Dürnstein festgelegt; davor verlief die Grenze weiter im Norden, am Nordabhang des Perchauer Sattels.[1]

Der Ort Guldendorf wurde 1311 urkundlich genannt. Ob sich der Ortsname vom Edelmetall Gold oder von einem Personennamen (Goldo? Gola?) ableitet, ist ungewiss.[2]

Lage

Guldendorf liegt am Nordrand des Friesacher Felds, an der Olsa, etwa 4 km nordwestlich des Ortskerns von Friesach, und etwa 11 km südlich des Orts Neumarkt in Steiermark. Der Ort liegt etwa 300 m westlich der Friesacher Straße, von der aus er über eine entlang der Landesgrenze verlaufende Zufahrt erreichbar ist.

Kärntner Teil von Guldendorf

Guldendorf (Einzelsiedlung)
Ortschaft
Guldendorf (Österreich)
Guldendorf (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Friesach  (KG St. Salvator)
Koordinaten 46° 58′ 47″ N, 14° 23′ 15″ O46.97972222222214.3875655Koordinaten: 46° 58′ 47″ N, 14° 23′ 15″ Of1
Höhe 655 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 4 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 2 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01629
Bild
Guldendorf Haus Nr. 1 vulgo Mar
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
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Der Kärntner Teil des Orts Guldendorf ist eine Ortschaft in der Gemeinde Friesach im Bezirk Sankt Veit an der Glan. Die Ortschaft hat 4 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023[3]).

Geschichte

Auf dem Gebiet der Steuergemeinde St. Salvator liegend, gehörte der Kärntner Teil von Guldendorf in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Dürnstein. Bei Gründung der Ortsgemeinden in Verbindung mit den Verwaltungsreformen Mitte des 19. Jahrhunderts kam die Ortschaft an die Gemeinde St. Salvator. Seit 1973 gehört der Kärntner Teil von Guldendorf zur Gemeinde Friesach.

Bevölkerungsentwicklung

Für die Kärntner Ortschaft Guldendorf ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 4 Häuser, 25 Einwohner[4]
  • 1880: 4 Häuser, 13 Einwohner[5]
  • 1890: 4 Häuser, 25 Einwohner[6]
  • 1900: 4 Häuser, 26 Einwohner[7]
  • 1910: 3 Häuser, 22 Einwohner[8]
  • 1923: 3 Häuser, 29 Einwohner[9]
  • 1934: 18 Einwohner[10]
  • 1961: 1 Haus, 12 Einwohner[11]
  • 2001: 2 Gebäude (davon 2 mit Hauptwohnsitz) mit 2 Wohnungen und 2 Haushalten; 8 Einwohner und 0 Nebenwohnsitzfälle[12]
  • 2011: 2 Gebäude, 7 Einwohner[13]

In der Ortschaft gibt es keine Arbeitsstätten (Stand 2011;[13] 2001: 0[12]) und 1 land- und forstwirtschaftlichen Betrieb (Stand 2001)[12].

Steirischer Teil von Guldendorf

Der steirische Teil des Orts Guldendorf gehört zur Ortschaft Dürnstein in der Steiermark der Gemeinde Neumarkt in der Steiermark im Bezirk Murau.

Geschichte

Bei Gründung der Ortsgemeinden Mitte des 19. Jahrhunderts kam der steirische Teil von Guldendorf an die damalige Gemeinde Dürnstein in der Steiermark. Seit der Gemeindestrukturreform 2015 gehört der Ortsteil zur Gemeinde Neumarkt in der Steiermark.

Bevölkerungsentwicklung

Für den steirischen Ortsteil ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1880: 3 Häuser, 29 Einwohner[14]
  • 1910: 4 Häuser, 27 Einwohner[15]
  • 1961: 4 Häuser, 24 Einwohner[16]

Söhne und Töchter des Ortes

Einzelnachweise

  1. Walter Brunner: Klausen im Südostalpenraum. in: Festschrift für Georg Heilingsetzer zum 70. Geburtstag. 2015, S. 113.
  2. Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten: Alphabetisches Kärntner Siedlungsnamenbuch. Geschichtsverein für Kärnten, Klagenfurt 1956, S. 95.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872, S. 65.
  5. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882, S. 52.
  6. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertodnrien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894, S. 52.
  7. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905, S. 70.
  8. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918, S. 34.
  9. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 14.
  10. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 14.
  11. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965, S. 254.
  12. a b c Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004, S. 100.
  13. a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
  14. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Steiermark. Alfred Hölder, Wien 1883, S. 180.
  15. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. IV. Steiermark. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1917, S. 108.
  16. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965, S. 230.
Gemeindegliederung von Friesach

Katastralgemeinden: Friesach | St. Salvator | Zeltschach

Ehemalige Katastralgemeinde: Feistritz II

Ortschaften: Dobritsch | Dörfl | Engelsdorf | Friesach | Gaisberg | Grafendorf | Guldendorf | Gundersdorf | Gunzenberg | Gwerz | Harold | Hartmannsdorf | Hundsdorf | Ingolsthal | Judendorf | Kräuping | Leimersberg | Mayerhofen | Moserwinkl | Oberdorf I | Oberdorf II | Olsa | Pabenberg | Reisenberg | Roßbach | St. Johann | St. Salvator | St. Stefan | Sattelbogen | Schratzbach | Schwall | Silbermann | Staudachhof | Stegsdorf | Timrian | Wagendorf | Wels | Wiegen | Wiesen | Zeltschach | Zeltschachberg | Zienitzen | Zmuck

ehemalige Ortschaftsbestandteile: Barbarabad | Dörfl (Gwerz) | Haberland | Lichtberg | Mauritzen | St. Thomas | Winklern

Zählsprengel: 000 Friesach-Altstadt | 001 Altstadt-Umgebung-Süd | 002 Olsa-Grafendorf | 003 St. Salvator-Zentrum | 004 St. Salvator-Umgebung | 005 Zeltschach | 007 Altstadt-Umgebung-Nord-Engelsdorf

Ehemalige selbständige Gemeinden auf dem heutigen Gemeindegebiet von Friesach: Gemeinde St. Salvator (seit 1973 bei Friesach) | Gemeinde Zeltschach (1850 – 1890 und seit 1973 wieder bei Friesach)

Ehemalige Bestandteile der Gemeinde Friesach: Micheldorf (1850 – 1893 und 1973 – 1992 bei Friesach) | Katastralgemeinde Töscheldorf (1850 – 1872 bei Friesach)