Frank Wilcox

Frank Wilcox (* 13. März 1907 in De Soto, Missouri, USA; † 3. März 1974 in Granada Hills, Kalifornien, USA) war ein US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler.

Leben und Werk

Geboren in De Soto, wuchs Frank Wilcox in Atchison auf und graduierte 1925 an der dortigen High School.[1] Danach studierte er an der University of Kansas, war aber am Theater in Kansas City sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur tätig.[2][3] Mitte der 1930er Jahre lebte er in Pomona, betrieb dort ein eigenes Geschäft[4] und war am Pasadena Playhouse.[2][3] Dort wurde er wegen seiner Ähnlichkeit mit Henry Clay von Warner Bros. für den Kurzfilm The Monroe Doctrine verpflichtet.[3]

1939 nahm Warner Bros. ihn unter Vertrag.[5] In den nächsten Jahren spielte der 1,90 Meter große[3] Frank Wilcox viele kleinere Rollen, wie korrupte Banker oder zwielichtige Anwälte,[2] unter anderem in Filmen wie Der Herr der sieben Meere, Sergeant York, Sein letztes Kommando oder Liebe in Fesseln, wobei er im Zweiten Weltkrieg in der Navy auf einem Zerstörer diente.[3][6] Er war weiterhin in zumeist kleineren Rollen in Filmen zu sehen, darunter Tabu der Gerechten, Der Mann, der herrschen wollte, Die größte Schau der Welt, Ein neuer Stern am Himmel, Die zehn Gebote oder Der unsichtbare Dritte und zuletzt 1971 in Die Millionen-Dollar-Ente. Insgesamt trat er in mehr als 150 Filmen auf.[7][8]

Bereits Anfang der 1950er Jahre hatte Frank Wilcox Auftritte in Fernsehserien. Herauszuheben sind dabei Perry Mason, wo er in acht Gastauftritten jedes Mal einen anderen Richter spielte, oder Die Unbestechlichen, wo er Beecher Asbury, den Vorgesetzten von Elliot Ness, darstellte[8]. Seine in den USA populärste Rolle war aber die des Mr. Brewster in The Beverly Hillbillies.[2]

Frank Wilcox war zudem in der Screen Actors Guild aktiv. 1962 verließ er das Board of Directors der Gewerkschaft.[9] Außerdem war er ein Jahrzehnt lang Ehrenbürgermeister von Granada Hills, einem Stadtteil von Los Angeles,[8][1] und Miteigentümer eines Restaurants in Encino.[6] Er war zweimal verheiratet, zuerst mit Vivian Elna Wilcox und ab 1953 bis zu seinem Tod mit Joy George. Die beiden hatten drei Töchter.[10][7] Er starb 1974 und wurde auf dem San Fernando Mission Cemetery beerdigt.[11] Seit 2013 wird in seiner Geburtsstadt De Soto das Frank Wilcox Film Festival veranstaltet.[12]

Frank Wilcox wurde von mehreren Sprechern synchronisiert, unter anderem mehrfach von Curt Ackermann, Siegfried Schürenberg, Friedrich Schoenfelder und Jochen Schröder.[13]

Filmografie (Auswahl)

Filme

Fernsehserien

  • 1952–54: Cavalcade of America (3 Folgen)
  • 1952–55: The Lone Ranger (4 Folgen)
  • 1953: The Cisco Kid (2 Folgen)
  • 1953–57: The George Burns and Gracie Allen Show (16 Folgen)
  • 1954: Ihr Star: Loretta Young (Letter to Loretta, Folge 1x23)
  • 1954: Rocky Jones, Space Ranger (Folge 1x07)
  • 1954: Topper (2 Folgen)
  • 1954: Waterfront (4 Folgen)
  • 1954–55: Kleine Spiele aus Übersee (Fireside Theater, 4 Folgen)
  • 1955–70: The Red Skelton Show (15 Folgen)
  • 1956: Vater ist der Beste (Father Knows Best, Folge 2x25)
  • 1957: I Love Lucy (Folge 6x15)
  • 1957: Sugarfoot (Folge 1x06)
  • 1957–60: Perry Mason (8 Folgen)
  • 1958: State Trooper (Folge 2x40)
  • 1958: Zorro (4 Folgen)
  • 1959: Westlich von Santa Fé (The Rifleman, Folge 1x16)
  • 1958–59: Wyatt Earp greift ein (The Life and Legend of Wyatt Earp, 2 Folgen)
  • 1958–62: Erwachsen müßte man sein (Leave It To Beaver, 3 Folgen)
  • 1958–62: Bronco (3 Folgen)
  • 1959–62: Tausend Meilen Staub (Rawhide, 5 Folgen)
  • 1959,63: 77 Sunset Strip (2 Folgen)
  • 1959–63: Die Unbestechlichen (The Untouchables, 20 Folgen)
  • 1960: Der Texaner (The Texan, Folge 2x37)
  • 1960: Dezernat M (M Squad, Folge 3x37)
  • 1960: Am Fuß der blauen Berge (Laramie, Folge 2x11)
  • 1960–62: Im Wilden Westen (Death Valley Days, 3 Folgen)
  • 1960–62: Wagon Train (3 Folgen)
  • 1961–62: Heute Abend Dick Powell (The Dick Powell Show, 2 Folgen)
  • 1961–62: Pete and Gladys (3 Folgen)
  • 1961–65: Mr. Ed (Mister Ed, 5 Folgen)
  • 1962: The Real McCoys (Folge 6x09)
  • 1962–66: The Beverly Hillbillies (13 Folgen)
  • 1963–65: The Joey Bishop Show (3 Folgen)
  • 1964: The Munsters (Folge 1x01)
  • 1964: The Addams Family (Folge 1x11)
  • 1965: Kentucky Jones (Folge 1x22)
  • 1965: Laredo (Folge 1x13)
  • 1966: Privatdetektivin Honey West (Honey West, Folge 1x28)
  • 1966: Verrückter wilder Westen (The Wild Wild West, Folge 2x05)
  • 1966: Pistolen und Petticoats (Pistols ’n Petticoats, Folge 1x14)
  • 1967: It’s About Time (3 Folgen)
  • 1968: Verliebt in eine Hexe (Bewitched, 2 Folgen)
  • 1969: Der Chef (Ironside, Folge 3x06)
  • 1973: Kung Fu (Folge 1x10)

Weblinks

Commons: Frank Wilcox – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Frank Wilcox bei IMDb

Einzelnachweise

  1. a b Buddies Forever. In: Hollywood Studio Magazine. August 1968, S. 13 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 17. April 2023]). 
  2. a b c d Hal Erickson: Frank Wilcox bei AllMovie, abgerufen am 17. April 2023 (englisch)
  3. a b c d e Arthur F. McClure, Ken D. Jones: Heroes, Heavies and Sagebrush. A. S. Barnes and Company, Cranbury 1972, ISBN 0-498-07787-X, S. 210–211 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 17. April 2023]). 
  4. Frank Wilcox Has Strong New Role. In: Warner Bros. Press Book für Lady Gangster. 1942, S. 1 (Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 17. April 2023]). 
  5. Little Theatre Recruit. In: Boxoffice. 1. Juli 1939, S. 33 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 17. April 2023]). 
  6. a b Actor Frank Wilcox Visits Relatives. In: The Daily Journal. 18. Oktober 1973, S. 7 (englisch, Abrufbar bei Newspapers.com unter der Id 418209103). 
  7. a b John Willis (Hrsg.): Theatre World 1973–1974 Season. Band 30. Crown Publishers, New York 1975, S. 268 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 17. April 2023]). 
  8. a b c Frank Wilcox Dies, Character Actor, 66. In: The New York Times. 5. März 1974, S. 36 (englisch, Abrufbar bei ProQuest unter der Id 120176937). 
  9. To Board of SAG. In: Boxoffice. 14. Mai 1962, S. NC-4 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 17. April 2023]). 
  10. Marriages. In: Variety. 6. Mai 1953, S. 63, rechte Spalte (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 17. April 2023]). 
  11. Frank Wilcox in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 17. April 2023 (englisch).
  12. Frank Wilcox Film Festival. In: FrankWilcox.org. Abgerufen am 17. April 2023 (englisch). 
  13. Frank Wilcox. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 17. April 2023. 
Normdaten (Person): GND: 1195664702 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n88132431 | VIAF: 53242295 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Wilcox, Frank
ALTERNATIVNAMEN Wilcox, Frank R.; Wilcox, Frank Reppy
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Schauspieler
GEBURTSDATUM 13. März 1907
GEBURTSORT De Soto, Missouri, USA
STERBEDATUM 3. März 1974
STERBEORT Granada Hills, Kalifornien, USA