Ernst Poertgen

Ernst Poertgen (* 25. Januar 1912 in Altenessen; † 30. Oktober 1986 in Bonn) war ein deutscher Fußballspieler.

Vereinskarriere

Der gelernte Anstreicher galt als „Zauberer am Ball“ und war schnell. Seine Karriere, die ihn bis in die Nationalmannschaft bringen sollte, begann bei BV Altenessen 06 und führte 1931 zu Schwarz-Weiß Essen. Im Jahr 1933 wechselte er zum 1. FC Nürnberg[1] und im folgenden Jahr zum FC Schalke 04, bei dem er seine erfolgreichste Zeit verbrachte.

1934 fehlte er noch, als den Knappen der Gewinn der deutschen Meisterschaft mit 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg gelang. 1935 glückte die erfolgreiche Titelverteidigung mit 6:4 gegen den VfB Stuttgart und Stürmer Poertgen sorgte mit drei Toren fast allein für den Sieg. Zum Double reichte es indes nicht. Im Pokal-Endspiel unterlag man dem 1. FC Nürnberg mit 0:2.

1936 gab es für die Schalker nichts zu ernten. In der Meisterschaft schon im Halbfinale gegen Nürnberg erneut mit 0:2 unterlegen, klappte es auch im Pokalendspiel nicht. Hier hieß der Sieger VfB Leipzig, der das 2:1 vor der Pause auch noch über die 2. Halbzeit brachte.

1937 konnte aber die nächste deutsche Meisterschaft eingefahren werden. Der stete Gegner in dieser Zeit, der Club, wurde mit 2:0 bezwungen – und nun glückte auch das Double. Im Pokalendspiel wurde Fortuna Düsseldorf mit den Starspielern Stanislaus Kobierski, Paul Janes usw. mit 2:1 bezwungen.

1938 war die Meisterschaftsendrunde schon fast unerträglich spannend. Im ersten Finale gab es trotz zweier Poertgen-Tore keinen Sieger gegen Hannover 96. 3:3 trennte man sich. Das gleiche Ergebnis gab es nach 90 Minuten eine Woche später, bevor Erich Meng in der 117. Minute dann doch noch den Sieg für die Niedersachsen herausschoss.

Die Knappen errangen danach noch weitere Meisterschaften, indes Poertgen gehörte nicht mehr zum Team. In 59 Gauligapartien für die Königsblauen erzielte der Mittelstürmer 59 Treffer. Seit 1937 wohnte er seiner Frau wegen in Bonn und schloss sich Ende 1938 dem Bonner FV an. Im Krieg wurde er in München stationiert und spielte 1939 bis 1942 für den FC Wacker München. 1942 geriet er in amerikanische Gefangenschaft und kehrte erst 1946 nach Bonn zurück.

Nationalmannschaft

Wenn man schon als Stürmer beim Abonnementmeister jener Zeit, Schalke 04, spielte und dazu noch regelmäßig traf, blieb es nicht aus, dass man für die Nationalmannschaft berufen wurde. So erging es auch Ernst Poertgen, der bei seinen drei Einsätzen in den Jahren 1935 bis 1937 zwar insgesamt fünfmal traf,[2] sich aber dennoch nicht durchsetzen konnte. Immerhin: eine Torquote von über 100 Prozent hat kaum ein Nationalspieler zu verzeichnen.

Sonstiges

Grab von Ernst Poertgen in Bonn-Beuel

Nach 1946 betrieb Ernst Poertgen mehrere Gastwirtschaften in Siegburg, Bonn-Kessenich und Bonn-Beuel. Anfang der 1980er Jahre wurde er im Bonner Stadtteil Beuel vom Wagen eines Diplomaten angefahren und verlor dabei ein Bein.

Poertgen war auf dem Friedhof Bonn-Beuel Platanenweg bestattet und wurde im Mai 2021 auf das Schalke 04-Fan-Grabfeld des Friedhofs Beckhausen-Sutum umgebettet.[3]

Weblinks

Commons: Ernst Poertgen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ernst Poertgen in der Datenbank von weltfussball.de
  • Ernst Poertgen in der Datenbank von fussballdaten.de
  • Ernst Poertgen in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)
  • Die Legenden des FC Schalke 04
  • Ernst Poertgen – biographische Beschreibungen

Einzelnachweise

  1. Kicker vom 8. August 1933, Seite 1221; Schreibweise dort: Pörtgen
  2. Matthias Arnhold: Ernst Poertgen – Goals in International Matches. RSSSF, 1. September 2016, abgerufen am 9. September 2016. 
  3. https://www.lokalkompass.de/gelsenkirchen/c-sport/umbettung-einer-schalker-legende_a1570841
Tschammerpokal

1935: Ernst Kuzorra | 1936: Hermann Budde / Ernst Poertgen | 1937: Kurt Männer | 1938: Helmut Schön | 1939: Edmund Adamkiewicz / Franz Binder | 1940: Fritz Machate | 1941: Edmund Conen | 1942: Ernst Willimowski | 1943: Karl Decker / Rudolf Noack

DFB-Pokal

1953: Franz Islacker | 1954: Georg Stollenwerk / Erwin Waldner | 1955: Helmut Sadlowski / Dieter Seeler / Antoine Kohn / Ernst Kunkel / Kurt Sommerlatt / Oswald Traub | 1956: Uwe Seeler / Heinz Ruppenstein / Bernhard Termath | 1957: Rudolf Jobst | 1958: Rolf Geiger | 1959: Manfred Rummel | 1960: Gustav Witlatschil / Albert Brülls | 1961: Klaus Hänel | 1962: Franz-Josef Wolfframm / Gustav Flachenecker / Kurt Haseneder / Tasso Wild | 1963: Uwe Seeler | 1964: Rudolf Brunnenmeier | 1965: Kurt Haseneder / Tasso Wild / Willi Koslowski / Waldemar Gerhardt / Christian Breuer / Lothar Emmerich | 1966: Peter Osterhoff / Rainer Ohlhauser | 1967: Gerd Müller | 1968: Hannes Löhr | 1969: Gerd Müller | 1970: Hannes Löhr | 1971: Gerd Müller | 1972: Wolfgang Overath / Hannes Löhr / Bernd Rupp / Klaus Fischer | 1973: Hannes Löhr | 1974: Bernd Hölzenbein | 1975: Hermann Lindner | 1976: Klaus Toppmöller | 1977, 1978: Dieter Müller | 1979: Dieter Hoeneß | 1980: Manfred Burgsmüller / Klaus Allofs | 1981: Jimmy Hartwig / Horst Hrubesch / Thomas Remark | 1982: Karl-Heinz Rummenigge | 1983: Stephan Engels | 1984: Ronald Worm / Klaus Fischer | 1985: Manfred Dum | 1986: Karl Allgöwer | 1987: Dirk Kurtenbach | 1988: Stefan Kuntz | 1989: Christian Schreier | 1990: Wynton Rufer / Stefan Kuntz | 1991: Michael Tönnies | 1992: Fritz Walter | 1993: Andreas Thom | 1994: Wynton Rufer | 1995: Heiko Herrlich | 1996: Wladimir Bestschastnych / Thomas Häßler / Pavel Kuka | 1997: Bernhard Winkler | 1998: Carsten Jancker | 1999: Achim Weber | 2000: Adnan Kevrić | 2001: Arie van Lent | 2002: Dimitar Berbatow | 2003: Giovane Élber | 2004: Aílton | 2005: Carsten Jancker / Claudio Pizarro | 2006: Claudio Pizarro | 2007: Cacau | 2008: Mario Gómez | 2009: Edin Džeko / Ivica Olić | 2010: Sahr Senesie / Lucas Barrios / Thomas Müller | 2011: Srđan Lakić | 2012: Robert Lewandowski | 2013: Mario Gómez | 2014: Thomas Müller | 2015: Stefan Kießling / Sven Schipplock | 2016: Henrich Mchitarjan | 2017, 2018, 2019, 2020: Robert Lewandowski | 2021: Jadon Sancho | 2022: Robert Glatzel | 2023: Randal Kolo Muani | 2024: Amine Adli

Personendaten
NAME Poertgen, Ernst
KURZBESCHREIBUNG deutscher Fußballspieler
GEBURTSDATUM 25. Januar 1912
GEBURTSORT Altenessen
STERBEDATUM 30. Oktober 1986
STERBEORT Bonn