Berg-Tulpe

Berg-Tulpe

Tulipa montana

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Liliengewächse (Liliaceae)
Unterfamilie: Lilioideae
Gattung: Tulpen (Tulipa)
Art: Berg-Tulpe
Wissenschaftlicher Name
Tulipa montana
Lindl.

Die Berg-Tulpe (Tulipa montana Lindl., Syn.: Tulipa wilsoniana Hoog) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Tulpen (Tulipa) in der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Sie wird als frühblühende Zierpflanze in Gärten kultiviert.

Beschreibung

Berg-Tulpe
Blüte der Berg-Tulpe

Vegetative Merkmale

Die Berg-Tulpe ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 10 bis 25 Zentimetern. Dieser Geophyt bildet Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus. Die Zwiebelhülle ist an der Spitze dünn spinnwebig behaart. Die drei oder vier, selten bis zu fünf Laubblätter sind blau-grün, rinnig und wellig. Das unterste Laubblatt ist etwa 12 Zentimeter lang und 1,5 Zentimeter breit.[1][2]

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von April bis Mai.[1] Die Blüten stehen einzeln am Stängel. Die ovalen, an der Spitze abgerundeten Blütenhüllblätter sind leuchtend rot und haben am Grund einen kleinen schwarzen Basalfleck.[2] Daneben gibt es eine gelb blühende Form mit schwarzbraunem Basalfleck.

Chromosomensatz

Es liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n = 24 vor.[3]

Vorkommen

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Berg-Tulpe liegt in den Bergregionen des südlichen Turkmenistan und erstreckt sich bis zum Elburs-Gebirge im Norden Irans.[4][5] Die Berg-Tulpe besiedelt sonnige Standorte in Höhenlagen von 1.000 bis 2.900 Metern.[1]

Systematik

Die Erstveröffentlichung von Tulipa montana erfolgte 1827 durch John Lindley in The Botanical register, Band 13, Beschreibung nach der Tafel 1106.[6] Der artspezifische Namensteil montana bedeutet „auf Bergen heimisch“. Phylogenetische Untersuchungen legen nahe, Tulipa montana in die Untergattung Clusianae einzuordnen, die gekennzeichnet ist durch Zwiebeln mit aus der Spitze herausragenden wolligen Haaren, unbehaarte Staubblätter ohne Ausbuchtungen und durch ungestielte Narben. Tulipa montana ist somit eng verwandt mit Tulipa clusiana und Tulipa linifolia.[7] Ein Synonym für Tulipa montana Lindl. ist Tulipa wilsoniana Hoog.[7] Tulipa chrysantha (Regel) Boiss. ex Benth. und Tulipa montana var. chrysantha Regel sind Synonyme für die gelb blühende Form von Tulipa montana.[4][5]

Verwendung

Die Berg-Tulpe wird selten als Zierpflanze in Gärten kultiviert. Sie benötigt einen sonnigen Standort mit einem durchlässigen, sommertrockenen Boden und kommt gut in Steingärten zusammen mit niedrigen Gebirgspflanzen zur Geltung.[8]

Quellen

Literatur

  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 678. 
  • Leo Jelitto, Wilhelm Schacht, Hans Simon: Die Freiland-Schmuckstauden, Handbuch und Lexikon der Gartenstauden. Band 2: I bis Z. 5., völlig neu bearbeitete Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2002, ISBN 3-8001-3265-6, S. 925.

Einzelnachweise

  1. a b c Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 678. 
  2. a b Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland
  3. Sheidai Masoud et al.: Karyotypic study in some Iranian species and populations of Tulipa L.(Liliaceae). Caryologia, Band 55, Nummer 1, 2002, S. 81–89. pdf
  4. a b Datenblatt Tulipa montana Lindl. bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  5. a b Leo Jelitto, Wilhelm Schacht, Hans Simon: Die Freiland-Schmuckstauden, Handbuch und Lexikon der Gartenstauden. Band 2: I bis Z. 5., völlig neu bearbeitete Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2002, ISBN 3-8001-3265-6, S. 925.
  6. John Lindley in: The Botanical register consisting of coloured figures of exotic plants, cultivated in British gardens with their historys and mode of treatment. Band 13, 1827, Text der Tafel 1106 (Abbildung der Tafel 1106 zeigt nach Christenhusz et al. eine andere Tulpenart.).>
  7. a b Maarten JM Christenhusz et al.: Tiptoe through the tulips–cultural history, molecular phylogenetics and classification of Tulipa (Liliaceae). Botanical journal of the Linnean Society, Band 172, Nummer 3, 2013, S. 317. PDF.
  8. Richard Hansen, Friedrich Stahl: Die Stauden und ihre Lebensbereiche. 6. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2016, ISBN 978-3-8001-8385-2, S. 396.

Weblinks

Commons: Berg-Tulpe (Tulipa montana) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).